Kategorie: Pastinaken Samen

Pastinaken Samen kaufen und dieses vergessene Wurzelgemüse neu entdecken

Als ich vor fünf Jahren zum ersten Mal Pastinaken anbaute, rechnete ich mit einer komplizierten Kultur. Doch nach der ersten Ernte war ich begeistert: Die cremig-weißen Wurzeln mit ihrem nussig-süßen Aroma überzeugten nicht nur mich, sondern auch meine gemüseskeptischen Kinder. Seitdem gehört dieses robuste Wurzelgemüse fest in meinen Garten. Mit ein wenig Geduld, dem richtigen Standort und unseren praktischen Tipps kannst auch du dieses fast vergessene Gemüse erfolgreich anbauen – und wirst dich fragen, warum du es nicht schon längst getan hast.

Pastinaken anbauen: Das musst du wissen, bevor du startest

Bevor du Bio Pastinake Samen kaufst, solltest du ein paar Grundlagen kennen. Anders als viele andere Gemüsearten hat die Pastinake einige Besonderheiten, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können.

Wichtig zu wissen:
  • Pastinaken brauchen Zeit: Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen 120-180 Tage – also deutlich länger als bei den meisten anderen Gemüsesorten.
  • Langsame Keimer: Die Samen keimen langsam (2-4 Wochen) und unregelmäßig – Geduld ist gefragt!
  • Tiefwurzler: Die Wurzeln können bis zu 30 cm lang werden – der Boden muss also entsprechend tiefgründig und locker sein.
  • Frostverträglich: Pastinaken überstehen problemlos Temperaturen bis -5°C und schmecken nach dem ersten Frost sogar süßer.

Im Gegensatz zu vielen anderen Wurzelgemüsen wie Karottensamen oder Rüben, die mehrere Aussaatzeiten erlauben, funktioniert die Aussaat von Pastinaken am besten im zeitigen Frühjahr. Der optimale Zeitraum liegt zwischen Mitte März und Ende April, wenn der Boden eine Temperatur von mindestens 8°C erreicht hat.

Aussaatzeitraum Keimtemperatur Keimdauer Erntezeit
Mitte März - Ende April 8-20°C (optimal: 15-18°C) 14-28 Tage Oktober - Februar

Ein häufiger Anfängerfehler, den ich selbst gemacht habe: zu spät aussäen! Bei einer Aussaat im Mai oder Juni haben die Pflanzen nicht genügend Zeit, kräftige Wurzeln zu entwickeln. Das Ergebnis sind dann kleine, verholzte Pastinaken ohne das typische süße Aroma.

"Als ich das erste Mal Pastinaken anbaute, säte ich sie erst Anfang Juni aus – ein großer Fehler! Die Wurzeln blieben klein und schmeckten holzig. Im folgenden Jahr startete ich bereits Mitte März und erntete im November prachtvolle, süße Wurzeln, die meine Familie begeisterten." - Thomas K., Hobbygärtner aus dem Schwarzwald

Schritt für Schritt zur erfolgreichen Pastinakenernte

1 Standort und Boden vorbereiten

Pastinaken brauchen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen tiefgründigen, lockeren Boden. Meine Erfahrung zeigt: Je besser die Bodenvorbereitung, desto schöner die Wurzeln!

  • Boden mindestens 30 cm tief umgraben und von Steinen befreien
  • Bei schwerem Boden: 10-15 Liter Sand pro m² einarbeiten
  • 3-5 Liter reifen Kompost pro m² untermischen (nicht mehr, sonst verzweigen sich die Wurzeln)
  • Keine frische Stallmistdüngung! Dies führt zu verzweigten, "beinigen" Wurzeln

Ein Trick aus meinem Garten: Statt eines normalen Spatens verwende ich eine Grabegabel, um den Boden zu lockern ohne die Schichtung zu sehr zu stören. So bleibt die natürliche Bodenstruktur besser erhalten.

2 Aussaat und erste Pflegemaßnahmen

Die Aussaat der Bio Pastinake erfolgt direkt ins Freiland. Vorkultur ist aufgrund der langen Pfahlwurzel nicht zu empfehlen!

  • Aussaattiefe: 1-2 cm
  • Reihenabstand: 30-40 cm
  • Abstand in der Reihe: anfangs 1-2 cm (später vereinzeln)
  • Boden nach der Aussaat gut anfeuchten und feucht halten (aber nicht nass!)
  • Keimung erfolgt unregelmäßig über 2-4 Wochen

Ein praktischer Tipp, der mir hilft: Mische die feinen Pastinakensamen mit etwas Sand oder trockenem Kaffeesatz. Das erleichtert die gleichmäßige Aussaat und hilft, zu dichtes Säen zu vermeiden. Markiere die Reihen zudem mit schnell keimenden Radieschen Samen – so findest du sie leichter wieder und kannst gezielt gießen und Unkraut jäten.

3 Pflege während der Wachstumsphase

Pastinaken brauchen während ihrer langen Wachstumsphase regelmäßige, aber nicht intensive Pflege:

  • Vereinzeln auf 10-15 cm Abstand, wenn die Pflänzchen 4-5 cm hoch sind
  • Regelmäßiges Jäten, besonders in den ersten 8-10 Wochen
  • Bei Trockenheit 1-2x wöchentlich durchdringend gießen (5-10 Liter/m²)
  • Mulchen mit Grasschnitt oder Stroh, um Feuchtigkeit zu halten
  • Keine Nachdüngung nötig (kann zu verzweigten Wurzeln führen)

Ein hartnäckiges Problem bei mir waren immer die Möhrenfliegen, die auch Pastinaken befallen. Meine Lösung: Eine Mischkultur mit stark duftenden Pflanzen wie Zwiebeln, Schnittlauch oder Chili Samen. Das verwirrt die Schädlinge und reduziert den Befall deutlich.

4 Ernte und Lagerung

Die Erntezeit beginnt frühestens im Oktober, kann aber bis Februar dauern – ein enormer Vorteil für die Winterversorgung!

  • Frühester Erntezeitpunkt: Wenn die Blätter beginnen, gelblich zu werden
  • Optimaler Geschmack: Nach dem ersten Frost (wandelt Stärke in Zucker um)
  • Erntetechnik: Vorsichtig mit Grabegabel lockern, nicht an den Blättern ziehen
  • Bei starkem Frost: Beet mit Laub oder Stroh abdecken

Zur Lagerung habe ich verschiedene Methoden ausprobiert. Am besten funktioniert: Blätter bis auf 2-3 cm kürzen, Wurzeln nicht waschen und in Kisten mit feuchtem Sand im kühlen Keller (2-5°C) einschlagen. So halten sie sich problemlos 3-4 Monate. Alternativ kann man sie auch im Boden lassen und bei frostfreiem Wetter nach Bedarf ernten – so bleiben sie am frischesten.

Häufige Probleme und ihre Lösungen

In meinen Jahren mit Pastinaken sind mir immer wieder die gleichen Herausforderungen begegnet. Hier sind die häufigsten Probleme und wie du sie vermeiden kannst:

Problem: Verzweigte, "beinige" Wurzeln
Ursachen: Steiniger Boden, zu viel Stickstoff, Bodenbearbeitung nach der Keimung
Lösung: Boden vor der Aussaat gründlich von Steinen befreien, sparsam düngen, nach der Keimung den Boden nur oberflächlich lockern.

Problem: Schlechte Keimung
Ursachen: Zu trockener Boden, alte Samen, zu tiefe Aussaat
Lösung: Boden konstant feucht halten (nie austrocknen lassen!), frisches Saatgut verwenden, maximal 2 cm tief säen.

Problem: Kleine, verholzte Wurzeln
Ursachen: Zu späte Aussaat, zu dichter Stand, Nährstoffmangel
Lösung: Zeitig aussäen (März-April), auf 10-15 cm vereinzeln, moderate Grunddüngung mit Kompost.

Problem: Fraßschäden durch Möhrenfliege
Ursachen: Monokultur, Nähe zu Möhren und anderen Doldenblütlern
Lösung: Mischkultur mit Zwiebeln oder Lauch, Kulturschutznetze verwenden, Fruchtfolge beachten (4 Jahre Pause).

Die perfekten Partner: Mischkultur mit Pastinaken

Pastinaken harmonieren nicht mit jeder Pflanze. Durch gezielten Mischanbau kannst du sowohl den Ertrag steigern als auch Schädlinge reduzieren. Hier meine Erfahrungen aus mehreren Jahren Pastinaken-Anbau:

Gute Nachbarn Ungünstige Nachbarn
Zwiebeln, Lauch (wehren Möhrenfliege ab) Möhren, Sellerie (gleiche Schädlinge und Krankheiten)
Erbsensamen (lockern den Boden) Gurkensamen, Zucchini Samen (zu nährstoffhungrig)
Salatsamen (als Vorkultur oder Zwischenkultur) Andere Doldenblütler (Dill, Fenchel)
Radieschen Samen (als Reihenmarkierer) Kohlrabi Samen und andere Kohlgewächse

Besonders gut hat sich bei mir die Kombination von Bio Pastinake mit Buschbohnen bewährt. Die Bohnen beschatten den Boden leicht und halten ihn feucht, während ihre stickstoffsammelnden Wurzelknöllchen den Boden verbessern. Zudem sind sie bereits geerntet, wenn die Pastinaken ihre Hauptwachstumsphase im Herbst haben.

Von der Wurzel auf den Teller: Kulinarische Verwendung

Pastinaken sind wahre Allrounder in der Küche. Ihr nussig-süßes Aroma harmoniert mit vielen Gerichten und Zubereitungsarten. Hier meine zwei absoluten Lieblingsrezepte, die selbst Gemüsemuffel überzeugen:

Samtig-cremige Pastinaken-Suppe

Zutaten (4 Personen): 500g Pastinaken, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1 EL Butter, 700ml Gemüsebrühe, 100ml Sahne, Salz, Pfeffer, Muskat, 1 EL Zitronensaft

Zubereitung: Pastinaken schälen und würfeln. Zwiebel und Knoblauch fein hacken und in Butter glasig dünsten. Pastinakenwürfel zugeben und kurz mitdünsten. Mit Brühe ablöschen und 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die Pastinaken weich sind. Alles pürieren, Sahne zugeben und mit Gewürzen und Zitronensaft abschmecken. Mit gerösteten Kürbiskernen oder Croutons servieren.

Knusprige Pastinaken-Pommes aus dem Ofen

Zutaten: 4-5 mittelgroße Pastinaken, 2 EL Olivenöl, 1 TL Paprikapulver, 1/2 TL getrockneter Thymian, Salz, Pfeffer

Zubereitung: Ofen auf 200°C vorheizen. Pastinaken schälen und in gleichmäßige Stifte schneiden (ca. 1 cm dick). In einer Schüssel mit Öl und Gewürzen mischen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und 25-30 Minuten backen, bis sie goldbraun und knusprig sind, dabei einmal wenden. Perfekt als gesunde Alternative zu herkömmlichen Pommes!

Ein Tipp, den ich von meiner Großmutter gelernt habe: Pastinaken entwickeln ihr volles Aroma, wenn man sie zusammen mit aromatischen Kräutern wie Thymian, Rosmarin oder Liebstöckel zubereitet. Auch eine Prise Zimt oder Muskat unterstreicht die natürliche Süße der Wurzeln.

Häufige Fragen zum Pastinaken-Anbau

Kann ich Pastinaken auch im Hochbeet oder Kübel anbauen?

Ja, das ist möglich, aber beachte: Das Gefäß sollte mindestens 40 cm tief sein, um den langen Wurzeln genug Platz zu bieten. Verwende eine lockere, sandige Erde und halte sie gleichmäßig feucht. Im Hochbeet gedeihen Pastinaken oft sogar besser als im Freiland, da du die Bodenbeschaffenheit optimal steuern kannst. In Töpfen unter 40 cm Tiefe werden die Wurzeln allerdings gestaucht und entwickeln nicht ihr volles Aroma.

Wie unterscheiden sich Pastinaken von weißen Möhren oder Petersilienwurzeln?

Obwohl alle drei zur Familie der Doldenblütler gehören, gibt es deutliche Unterschiede: Pastinaken haben das süßeste, nussigste Aroma der drei und werden deutlich größer als Petersilienwurzeln. Weiße Möhren schmecken ähnlich wie orange Möhren, nur milder, während Pastinaken ein ganz eigenes, deutlich süßeres Aroma entwickeln. Auch das Laub unterscheidet sich: Pastinaken haben gröbere, stärker gezackte Blätter als Möhren und nicht das feine, petersilienartige Laub der Petersilienwurzel.

Wie kann ich eigenes Saatgut gewinnen?

Als zweijährige Pflanze bildet die Pastinake erst im zweiten Jahr Blüten und Samen. Um eigenes Saatgut zu gewinnen, lasse einige der schönsten Wurzeln über Winter im Boden (evtl. mit Mulch schützen). Im Frühjahr treiben sie aus und bilden bis zum Sommer Blütendolden. Sobald die Samen braun und trocken sind, schneide die ganzen Dolden ab, lasse sie nachtrocknen und reibe die Samen aus. Wichtig: Pastinaken kreuzen sich mit Wildpastinaken, daher solltest du auf ausreichend Abstand zu diesen achten.

Stimmt es, dass Pastinaken gefährlich sein können?

Ja, aber keine Sorge – nur bei direktem Hautkontakt mit dem Laub in Kombination mit Sonnenlicht! Die Blätter enthalten Furocumarine, die bei Sonneneinstrahlung zu Hautreizungen führen können (phototoxische Reaktion). Trage bei der Gartenarbeit daher lange Ärmel und Handschuhe, besonders an sonnigen Tagen. Die Wurzeln selbst sind völlig unbedenklich und gesund.

5 überzeugende Gründe, jetzt Pastinaken Samen zu kaufen

Winterfestes Lagergemüse: Pastinaken überstehen problemlos leichte Fröste und können sogar im Boden überwintern – perfekt für die kontinuierliche Selbstversorgung.

Nährstoffbombe: Reich an Vitamin C, Kalium, Folsäure und Ballaststoffen – Pastinaken stärken das Immunsystem und fördern die Verdauung.

Kulinarische Vielseitigkeit: Vom Babybrei über cremige Suppen bis zu knusprigen Ofengemüse – Pastinaken begeistern mit ihrem süßlich-nussigen Aroma in zahlreichen Gerichten.

Pflegeleichte Kultur: Nach der Keimphase sind Pastinaken äußerst robust und brauchen wenig Aufmerksamkeit – ideal für Gelegenheitsgärtner.

Bodenverbesserer: Die tiefgehenden Wurzeln lockern verdichtete Böden und verbessern deren Struktur – ein natürlicher Tiefenlockerer für deinen Garten.

Kombiniere deine Pastinaken mit anderen Wurzelgemüsen wie Karottensamen oder Pastinaken Samen für eine abwechslungsreiche Ernte. Ergänze dein Gemüsebeet mit Grünkohl Samen oder Mangold Samen für eine kontinuierliche Versorgung mit frischem Blattgemüse auch in der kühleren Jahreszeit.

Fazit: Pastinaken Samen kaufen und ein unterschätztes Gemüse neu entdecken

Pastinaken sind ein wahres Multitalent im Garten und in der Küche. Ihr süßlich-nussiges Aroma, ihre Robustheit und ihre lange Lagerfähigkeit machen sie zu einem wertvollen Bestandteil jedes Selbstversorger-Gartens. Mit unseren Bio Pastinake Samen und den praktischen Tipps aus diesem Leitfaden steht deinem Erfolg mit diesem traditionellen Gemüse nichts mehr im Weg.

Ja, die Keimung dauert etwas länger und erfordert Geduld. Aber ich verspreche dir: Die ersten selbst geernteten Pastinaken werden dich mit ihrem unvergleichlichen Geschmack begeistern und für die Wartezeit entschädigen. Probiere es aus und entdecke, warum dieses fast vergessene Gemüse gerade ein echtes Comeback in modernen Küchen feiert!

Jetzt Bio Pastinake Samen kaufen und anbauen!

Starter-Tipp: Kombiniere unsere Bio Pastinake mit Radieschen Samen als Markiersaat. Die schnell keimenden Radieschen zeigen dir, wo du die Pastinaken gesät hast, sodass du gezielt gießen und jäten kannst. Die Radieschen kannst du bereits ernten, wenn deine Pastinaken gerade erst richtig zu wachsen beginnen.